Lehrer von Kindern mit hyperkinetischen Störungen sind häufig in einer besonders schwierigen Position. Sie müssen von dem betroffendem Kind ein Verhalten einfordern, das diesen besonders schwer fällt - nämlich über einen längeren Zeitraum ruhig auf einem Platz sitzen zu bleiben und sich auf den Inhalt der Unterrichtsstunde zu konzentrieren. Hinzu kommt, dass in einer Klasse zumeist nicht nur ein Problemkind sitzt.
Auf die individuellen Bedürfnisse hyperkinetischer Kinder einzugehen, ist sehr schwer und Lehrer geraten häufig in einen sogenannten Teufelskreis: Der Lehrer ermahnt das Kind ständig, wird schließlich ärgerlich und weiß nicht mehr, was er tun soll. Wenn es dem Kind aber gelegentlich gelingt, den Aufforderungen nachzukommen, dann ist der Lehrer so froh darüber, dass er ungestört mit dem Unterricht weitermachen kann und kommt nicht dazu, das Verhalten des Kindes zu loben und ihm Aufmerksamkeit zu schenken.
Gut gestaltete Rahmenbedingungen können die Basis für eine ruhige und angenehme Lernatmosphäre sowohl für die gesamte Klasse als auch für einen einzelnen Schüler sein. Zugleich definieren Rahmenbedingungen einen Handlungsrahmen und geben Orientierung für die gesamte Schule, die Klasse, die Lehrpersonen, aber auch für den einzelnen Schüler. Da Ihr alleiniger Handlungsspielraum auf der Ebene Schule begrenzt ist, möchten wir Ihnen diesen Aspekt an dieser Stelle nur kurz vorstellen und dann genauer auf die Rahmenbedingungen auf Klassenebene und die Beziehung zu Ihrem Schüler eingehen.