Die Grundlagen der Arbeit des zentralen adhs-netzes sind wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zum Störungsbild ADHS, ihren Ursachen, den notwendigen diagnostischen Verfahren und den hilfreichen therapeutischen Interventionen.
Diese Grundlagen sind in mehreren Papieren zusammengefasst:
Im Jahr 2002 wurden beim Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) zwei Konferenzen zur Verbesserung der Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen unter Einschluss aller beteiligten Fachgruppen durchgeführt. Dabei wurde ein Konsens über verbindliche Standards in der Diagnose und Behandlung der ADHS erzielt und in einem Eckpunktepapier festgehalten. Diese Eckpunkte wurden auf der Grundlage einer Statuskonferenz ADHS mit Unterstützung von 39 Fachverbänden des interdisziplinären Beirates überarbeitet und fortgeschrieben. Schließlich wurde 2016 ein neues Eckpunktepapier zur Verbesserung der Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit ADHS verabschiedet. Das zentrale adhs-netz soll die in diesem Papier benannte Forderung nach Bildung überregionaler Netzwerke erfüllen.
Eckpunktepapier der interdisziplinären Konsensuskonferenz des BMGS
Der wissenschaftliche Beirat der Bundesärztekammer (BÄK) hat sich in einem interdisziplinären Arbeitskreis ausführlich und kritisch mit dem derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu ADHS/HKS auseinandergesetzt und dazu eine Stellungnahme verfasst, die in einer Kurzform und einer Langform vorliegt. Darüber hinaus wurde ein Fragen-Antworten-Katalog erstellt, der die wichtigsten Themen im Zusammenhang mit ADHS/HKS aufgreift und sich sowohl an Fachleute als auch an die Öffentlichkeit wendet.
Stellungnahme zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) - Kurzfassung
Stellungnahme zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) - Langfassung
Stellungnahme zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) - Fragen-Antworten-Katalog
Internationale Konsensuserklärung der World Federation of ADHD
Unter der Federführung von Stephen Faraone haben 79 Experten aus 27 Ländern und 6 Kontinenten unter dem Dach der World Federation of ADHD diese sehr einflussreiche Konsensuserklärung aktualisiert, indem sie die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten 20 Jahre in 208 evidenzbasierten Aussagen über ADHS kondensierten. Ziel der Autoren war es, aktuelle und genaue Informationen über ADHS bereitzustellen, die sich auf eine umfangreiche und rigorose empirische Beweislage stützen.
Der Inhalt der Aussagen wird von 356 weiteren Experten ausdrücklich befürwortet. Der Originaltext wurde nun im Journal Neuroscience and Biobehavioral Reviews publiziert und ist frei zugänglich. Die deutsche Version ist in der 63. Ausgabe des ADHS-Reports erschienen.
Weitere Dokumente
European guidelines on managing adverse effects of medication for ADHD (Graham et al., 2011)
Practitioner Review: Current best practice in the use of parent training and other behavioural interventions in the treatment of children and adolescents with attention deficit hyperactivity disorder (Daley et al., 2018)
Die Satzung des zentralen adhs-netzes beschreibt die Zielsetzungen des Netzwerkes und seine Organisationsformen.